
Neun Bände über einen Garten an der Roaring Water Bay im irischen West Cork, die Lage gilt unter Gärtnern als wuchsfreudiges Paradies, haben mich elektrisiert. Ein Garten, der seit einem Vierteljahrhundert von Ulrike Crespo, der Wella Erbin, und Michael Satke gestaltet wurde. Eine Mammutaufgabe, auch wenn die Geldmittel zur Gestaltung wohl keine Grenze dargestellt haben. Ich war neugierig, wie das ohne eine Schar von Gartenarchitekten gelungen ist, wenn man von Piet Oudolf, der eine Gräserwiese angelegt hat, einmal absieht.
Die neun Bände, 37 x 28 cm, ein Band 28 x 37 cm, broschiert, aber fadengebunden, liegen in einer Schmuckbox vor. Warum es eine limitierte Auflage ist, erschließt sich erst, wenn man sieht, wie die Bände aufgemacht sind. Dazu später mehr.
Die erste Herausforderung, die Bände zu betrachten, ist, dass man einen Tisch braucht, der mindestens 1,45 m breit ist. Durch die Broschur kann man die Fotos nur betrachten, wenn sie auf einer festen Unterlage liegen, sonst kann man schlecht blättern. Man sieht auf den ersten Blick traumhaft schöne Fotos, allerdings in Mattdruck, so dass sie, positiv ausgedrückt, zwar bei direktem Lichteinfall nicht spiegeln aber auch viel an Brillanz verlieren. Bei nächsten Blick springt riesengroße Schrift, teilweise im schreienden Maigrün und meistens in lautem „fett“ dem Betrachter entgegen, eine Schrift, die nicht gelesen werden will, denn sie kann nur als Gestaltungselement gedacht sein, denn kein Mensch wird gerne Zeilen von 37 Länge mit bis zu 5,5 cm Höhe im Blocksatz lesen.
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