Rezension – Wie mache ich das in Lightroom?

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Scott Kelbys beste Rezepte für Lightroom 6 und CC

Auf dieses Buch war ich sehr gespannt und konnte kaum erwarten, es zu bekommen. Kenne ich doch Scott Kelbys andere Bücher über Lightroom, schätze seinen Schreibstil und die klaren, nachvollziehbaren Anleitungen zur Nutzung der Software für die Bildbearbeitung und -Organisation.

Nach dem Titel hatte ich erwartet, zu erfahren, wie man einige Dinge, von denen man glaubt, dass sie in Lightroom schlecht oder gar nicht funktionieren, doch erledigen kann. Also zum Beispiel: Wie erzeuge ich ein Color-Key-Bild mit Lightroom?

Und ich muss sagen, das Buch hat mich enttäuscht.

Warum schreibt jemand, der mit „Lightroom 6 und CC für digitale Fotografie“ ein hervorragendes Buch zu Lightroom geschrieben hat zusätzlich ein solches Buch? Ein Buch, in dem man sich nicht zurechtfindet, in dem man nicht wirklich etwas findet, wenn man eine Frage zu Lightroom hat. Zum Beispiel gibt es im Buch auf Seite 239 eine Antwort auf die Frage „Wie verwalte ich Plug-Ins von Drittanbietern?“ Im Inhaltverzeichnis ist das schwierig zu finden, weil ich nicht weiß, in welchem Kapitel ich suchen soll und alle Fragen mit „Wie“ anfangen. Im Stichwortverzeichnis taucht das Wort „Plug-In“ nicht auf. Schwierig und schlecht gelöst.

Das Buch ist in 12 Kapitel aufgeteilt. Importieren, Organisieren, Anpassen, Bearbeiten, Korrekturen, Drucken, Diashow, Spezialeffekte, Speicher, Fotobücher, Mobile, und was man sonst noch wissen sollte.

Jedes Kapitel hat dann so um die 20 Fragestellungen nach dem Motto des Buchtitels „Wie mache ich das …?“, die dann alle mit dem Wort „wie“ anfangen. Eine der Fragen ist „Wie optimiere ich Gegenlichtaufnahmen?“ (Das Wort „Gegenlichtaufnahmen“ findet man diesmal auch im Stichwortverzeichnis.) Auf Seite 76 findet sich dann die Anleitung auf einer Seite. Die Hälfte der Seite wird von einem Screenshot, der die eine Gegenlichtaufnahme zeigt, genutzt. Darunter stehen 11 Textzeilen, die zuerst die Problematik von Gegenlichtaufnahmen erläutern und dann am Ende in einer Zeile der entscheidende Satz: „Ziehen sie den Tiefenregler nach rechts und sehen sie zu, wie das Wunder geschieht.“ So geht das also.
Und so geht das auf 250 Seiten, wenn man die Seiten für die Kapiteleinleitung abzieht, mit wohl etwas mehr als 200 Antworten auf die Frage „Wie“. 200 Seiten jeweils in der Hälfte oben ein Foto bzw. Screenshot aus Lightroom und darunter die Antwort, die nicht immer erhellend ist.
Dem Buch fehlt völlig die Erklärung der Arbeitsschritte, die in Lightroom so wichtig sind und die in der richtigen Reihenfolge nacheinander eingesetzt zu einem gut entwickelten Bild führen. Wenn man das Buchgelesen hat, weiß man vielleicht „wie es geht“, weiß aber nicht, wie man es machen muss.

Mein Fazit:

Kaufen Sie sich lieber Scott Kelbys „Lightroom 6 und CC für digitale Fotografie“, wenn sie seinen Schreibstil mögen. Kaufen sie sich ein Trainingsvideo von Maike Jarsetz zu Lightroom, wenn sie nicht gerne lesen. Dieses Buch kann man sich sparen. Ein Stern, mehr nicht.

Ein Gedanke zu „Rezension – Wie mache ich das in Lightroom?

  1. Hallo Volker,
    da fallen mir all‘ meine Sünden ein …
    Ich habe ja (neben dem Objektiv) immer noch 2 Fachbücher von Dir, u.a. eines über Lightroom.
    Ich befürchte, dass ich das in diesem Jahr nicht mehr schaffe sie zu lesen und zurück zu bringen.
    Wäre es recht, wenn ich das im nächsten Jahr erledige?
    Euch einen schönen Abend und einen guten Rutsch ins Neue Jahr.

    Mit magisichen Grüßen
    Manfred
    __________________
    Manfred Ohlenschläger
    Zauberkünstler Manioli
    Im Hinterlenzen 21
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